Johnny Haeusler (Spreeblick) will 2013 das Web zurückerobern. Er schreibt:
Heutzutage vergraben wir unsere kurzen Gedanken und Links in der Twitter-Wüste, unauffindbar nach nur wenigen Tagen. Wir posten längere Artikel bei G+ und können nur hoffen, dass Google den Dienst nicht irgendwann genauso einstellt wie viele andere Dienste zuvor. Und wenn wir das tolle Video suchen, das neulich jemand auf Facebook geteilt hat, dann sind wir aufgeschmissen, sobald die Facebook-Timeline es verschluckt hat.
In dem Blogeintrag beschreibt er weiter etwas, worüber ich mich vor knapp eineinhalb Jahren auch schon geärgert habe: Diskussionen werden auf allen möglichen Plattformen geführt, nur nicht im Blog.
Auf Facebook, Twitter und Co. verschwinden die einzelnen Beiträge schnell und lassen sich nicht mehr richtig dem Thema zuordnen. Hier zitiere ich aus meinem Blogeintrag vom August 2011:
Wenn jemand auf Twitter antwortet, der Nächste bei Facebook kommentiert und ein Dritter auf Google+, dann kommt maximal eine Diskussion mit mir zustande – und das ist schade.
Johnny Haeusler kommt auf Spreeblick zu diesem Schluss:
Ich werde Twitter, Facebook und alle anderen Dienste weiterhin nutzen, denn immerhin bringen sie euch oft genug auch hier hin und schließlich bieten sie allesamt auch Vorteile im digitalen Alltag. Ich werde jedoch verstärkt darauf achten, dass die Inhalte, die mir am Herzen liegen, in erster Linie auf Spreeblick passieren.
Ich finde, Johnny macht sich die richtigen Gedanken und sein Ansatz geht absolut in die richtige Richtung. Deshalb schließe ich mich an: die Inhalte, die mir wirklich wichtig sind, gibt es künftig hier, im Blog. In den sozialen Netzwerken werde ich darauf hinweisen und natürlich auch weiter aktiv sein. Aber es geht doch eben nichts über ein eigenes Blog.
Deshalb schließe ich mich Johnny an und sage: Lasst uns das Web zurückerobern!
28. Dezember 2012 at 23:06
Wobei ja schon 2012 das Jahr der Blogs war: http://www.youtube.com/watch?v=m42G0iI4S5U
28. Dezember 2012 at 23:10
Der Vortrag war sehr treffend (ich war live dabei), hat aber leider doch nicht so viel bewegt, wie erhofft… Auf ein Neues im nächsten Jahr! ;-)
31. Dezember 2012 at 13:30
Die Crux ist, denke ich, daß auf etablierten Plattformen (FB, G+, Youtube — bei Twitter liegt die Sache sicher etwas anders) leichter eine Diskussion zustande kommt, weil die Leute dichter zusammen sind: Ein Klick, und man ist „befreundet“ und hat damit automatisch die Nachrichten des anderen abonniert.
Im Blog braucht man einen Feedreader (keine große Hürde, aber immerhin), wer neu anfängt, muß erstmal Leser finden, und dann ist da noch die Frage: Kommentar oder gleich ein eigener Beitrag? Wenn letzterer, sind Pingbacks eingeschaltet oder verhallt er doch ungehört?
Ich stimme Dir aber natürlich zu, daß die meisten Sachen im Blog viel besser aufgehoben sind.
1. Januar 2013 at 21:33
@kirjoittaessani Ich glaube ja, dass der Feedreader eine ziemlich große Hürde für viele ist – leider. Und das andere ist natürlich, dass viele einfach zu bequem sind, einen richtigen Kommentar auf einer externen Seite abzugeben… Leider.