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Euer Wunsch ist mir Befehl

2004 hat Cecelia Ahern mit "P.S. I love you" ein vielbeachtetes Erstlingswerk vorgelegt. Mittlerweile wird das Buch verfilmt und mit "A place called here" (der schreckliche deutsche Titel: "Vermiss mein nicht") ist bereits ihr vierter Roman erschienen.

Wie verschwindet eine Socke aus der Waschmaschine?

Sandy Shortt ist davon besessen, verschwundene Dinge und Personen wiederzufinden. Begonnen hat alles mit dem Verschwinden einer Klassenkameradin und Nachbarin - weitergegangen ist es mit der Frage, wie eine Socke aus der Waschmaschine verschwinden kann und wo sie wieder auftaucht und dem regelmäßigen Durchsuchen des ganzen Hauses nach verloren gegangenen Gegenständen. Mittlerweile beschäftigt sich Sandy Shortt auch beruflich mit ihrem größten Hobby. Sie leitet eine kleine Agentur, die spurlos verschwundene Menschen wieder aufspürt.

A place called here

Sandy ist dermaßen verbissen auf der Suche nach den Vermissten, dass sie sich unmerklich immer mehr von ihrer Familie und ihren Freunden abkapselt. Als sie eines Tages auf mysteriöse Art und Weise selbst verschwindet, wird sie zuerst von niemandem, der ihr nahe steht vermisst. Nur ihr neuester Klient, dem sie bei der Suche nach seinem Bruder helfen wollte, wird misstrauisch, als Sandy nicht am vereinbarten Treffpunkt auftaucht und sich nicht meldet. Verzweifelt rennt er gegen Hindernisse an und sucht Sandy, denn sie ist der letzte Strohhalm, der ihm auf der Suche nach seinem Bruder noch geblieben ist. Sandy findet sich gleichzeitig in einem Land wieder, das die Bewohner "A place called here" nennen.

Viele bekannte Gesichter

In diesem geheimnisvollen Land tauchen früher oder später alle Personen und Gegenstände auf, die auf der Erde verloren gegangen sind. Sandy trifft dort viele bekannte Gesichter, nach denen sie teilweise jahrelang gesucht hat. Da sie mit den verzweifelten Angehörigen der Vermissten immer Kontakt hält, kann sie die Gestrandeten in "Here" mit Neuigkeiten aus der Realität aufmuntern - doch die meisten sind glücklich und zufrieden. Viele haben geheiratet, es gibt Kinder, die in "Here" zur Welt kamen und alles ist kostenlos, weil es einfach aus der "echten Welt" auftaucht.

Auch in "Here" gehen Dinge verloren

Relativ schnell überlegt sich Sandy, wie sie wieder zurück in die Realität kommt, doch es gibt scheinbar keinen Weg - in "Here" gehen weder Gegenstände verloren, noch kommen Personen wieder zurück in die "echte Welt". Doch plötzlich beginnt Sandy, Gegenstände zu verlieren, die niemand wieder findet. Gerüchte verbreiten sich und ein Teil der Bevölkerung hofft, dass Sandy ihnen den Weg zurück in die Realität zeigen kann, während andere versuchen, alles beim Alten zu belassen...

Keine Liebesschnulze

"A place called here" ist ein sehr emotionales Buch vom Suchen und Finden. Dabei geht es um Vieles - eine klassische Liebesgeschichte gibt es allerdings nicht. Das muss man wohl erwähnen, da viele bei Cecelia Ahern nur an Liebesschnulzen denken. Die Autorin selbst sagt: "Ich stelle die Figur dann vor, wenn sie an einem Tiefpunkt im Leben angekommen ist, ich fange sie auf und versuche, sie wieder aufzurichten. Die Geschichten in meinen Romanen entstehen aus einem Gefühl und sie werden von Gefühlen vorangetrieben." Das gelingt Cecelia Ahern auch in "A place called here" wieder meisterhaft - auch wenn sie dabei immer wieder auf übernatürliche Phänomene zurückgreifen muss. Ein Buch zum Schmökern und Träumen, das man am besten am Strand oder unter der Bettdecke lesen sollte!

Ernste Themen, Hoffnung, aber kein Retter auf weißem Pferd

Um noch einmal die Autorin zu Wort kommen zu lassen: "Ich schreibe zwar über traurige Dinge, aber ich führe die Figuren immer auf einen Weg, der sie in ihrem Leben weiterbringt. Es macht mir Spaß, die dunklen Wolken über ihren Köpfen wegzupusten. Ernste Themen verbinde ich in meinen Büchern immer mit Hoffnung", sagt Cecelia Ahern. Aber: "Es gibt keinen Mann auf einem weißen Pferd, der meine Heldinnen in den Sonnenuntergang trägt."

Die Zitate habe ich einem Interview aus der Zeitschrift "Büchermenschen" (03/2007) von Hugendubel entnommen.

Tanja Banner

Tanja Banner (geb. Morschhäuser), Online-Journalistin und Bloggerin mit Interesse an Social Media, Astronomie und Raumfahrt. Bücherwurm. Fan des FC Bayern. Pendlerin. Online-Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau.

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3 Kommentare

  1. klingt gut (auch wenn mir PS Ich liebe dich von ihr wirklich zu schnulzi schmalz war) und ich denke ich werde es lesen, sobald es den spass als Taschenbuch gibt…

  2. Ich fand’s nicht schnulzig, sondern schön :-) Aber da hat wohl jeder seinen eigenen Geschmack ;-)

  3. ja da gebe ich dir recht…ich bin jetzt mal über die Besetzungsliste vom Film gestoßen und dachte die ganze Zeit, die hätte ich mir anders vorgestellt…

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