Digitale Notizen

Internet, Astronomie, Raumfahrt & mehr

Monat: Februar 2005 (Seite 2 von 3)

Sakrileg?

Beim Surfen bin ich über eine interessante seltsame Website gestolpert: Sie ist vom "Arbeitskreis zur Vertiefung und Bereicherung der Jugendarbeit im Bistum Münster", der Karl-Leiser-Jugend.
Ein gewisser Peter hat dort einen sehr langen Text mit dem Titel "Sakrileg - Historische Wahrheit oder dreiste Erfindung? - Anmerkungen zu Dan Browns 'Sakrileg' ('Da Vinci Code')" geschrieben.

Ich habe das Buch vor einiger Zeit selbst gelesen und war damals ziemlich begeistert von Dan Browns Idee, Realität bzw. wahre Erkenntnisse mit erfundenen Begebenheiten bzw. nicht bestätigten Erkenntnissen zu verknüpfen und das Ganze auch noch verdammt spannend zu machen.

Okay, vielleicht hat das Buch bei dem ein oder anderen wirklich neue Gedanken über die katholische Kirche und den Vatikan bewirkt - aber wenn ich einen Thriller lese, dann gehe ich nicht davon aus, dass alles, was darin steht, Realität ist (und das ist wahrscheinlich auch ganz gut so...).

Was soll man also dagegen haben, wenn Dan Brown die Erkenntnisse von "Verschwörungstheoretikern" (wie es besagter Peter behauptet) in sein Buch einbaut? Muss alles stimmen, was in Büchern geschrieben ist? Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle einmal klarmachen, welche Bücher es nicht geben würde, wenn alles Geschriebene der Wahrheit entsprechen müsste.

Fangen wir bei den Klassikern an. "Faust" von Goethe müsste der Karl-Leisner-Jugend ein großer Dorn im Auge sein: Schließlich wird dort nicht nur der Teufel sondern auch noch eine ganze Menge Geister und Hexen heraufbeschworen. Von anderen Dingen rede ich hier erst garnicht... Oder darf man einen Goethe nicht mehr angreifen (okay, er ist tot...), also darf man seine Bücher nicht mehr angreifen, weil es eben "Klassiker" sind?

Um ein bisschen mehr Richtung Gegenwart zu kommen: Was ist mit dem Fantasy-Klassiker "Der Herr der Ringe"? Die kompletten Bücher dürften eigentlich nicht existieren - schließlich gibt es Mittelerde überhaupt nicht... Glauben die Leser von Tolkien wirklich, dass es Mittelerde mit all den beschriebenen Gestalten wirklich gibt? Ist wohl kaum anzunehmen...

Und noch ein letztes Beispiel: Was ist mit den Vampiren von Anne Rice ("Interview mit einem Vampir")? Die Vampire leben in der "realen" Welt und sind trotzdem erfunden... Glaubt deshalb auch nur ein Leser der Bücher, dass in New Orleans Vampire leben, die den Leuten ihr Blut aussaugen? Wohl kaum...

Also: Warum sollte man ausgerechnet bei Dan Browns Büchern alles glauben, was erzählt wird? Die Bücher sind reine fiction, auch wenn sie in der "realen" Welt spielen. Lasst den Mann doch die "Verschwörungstheoretiker" lesen und in seinen Büchern verwenden - ich bin ihm nicht böse, wenn er wieder ein neues Buch auf diese Art schreibt.

Supernova

"(Exploding Like A) Supernova" - so heißt dieses Blog. Aber was ist eine Supernova?
Wie nicht anders zu erwarten, kommt der Begriff aus der Astronomie. Bei einer Supernova leuchtet ein Stern millionen- bis milliardenfach heller auf, als er normalerweise leuchtet. Es gibt verschiedene Typen von Supernovae, die ich jetzt aber nicht alle erklären werde, weil das dann doch zu weit gehen würde. Weitere Infos dazu hält wie immer die Wikipedia bereit...
Normalerweise tritt eine Supernova am Ende eines "Sternenlebens" auf, markiert als seinen "Tod". Aus den Überresten einer Supernova entsteht ein sogenanntes "Schwarzes Loch" oder ein Neutronenstern. Nur beim einem Typ der Supernova bleiben keine Reste zurück: Das Sternenmaterial wird komplett im Weltraum verteilt und trägt zu neuen Sternengeburten bei.

Supernovae sind sehr selten zu beobachten, da sie so weit entfernt stattfinden, dass man sie mit bloßem Auge zumeist nicht wahrnimmt. Die erste beobachtete Supernova ereignete sich im Jahr 1006 im Sternbild Wolf. In der Cassiopeia wurden schon zwei Supernovae beobachtet: 1181 und 1572. Kein Wunder, dass dort auch viele neue Sterne entstehen! In der Galaxie, die uns am nächsten ist, dem Andromedanebel, wurde 1885 ein Sternentod festgestellt, die letzte beobachtete Sternenexplosion gab es 1987 in der Großen Magellanschen Wolke.

Hier geht es zu einem schönen und leicht verständlichen Video zum Thema "Supernova".

Nachtrag: Die Zeile "Exploding Like A Supernova" habe ich übrigens aus dem Savage Garden-Song "Violet" übernommen...

Wahre Worte II

"We censor music then give children guns"

"Four letter disease still makes us run. Can't comprehend that you can die from love."

Darren Hayes in seinem Song "Spin".

Wahre Worte…

"Can a robot write a symphony?"

"Can a robot turn a canvas into a beautiful masterpiece?"

Del Spooner alias Will Smith in "I, Robot"

Bleibende Eindrücke

Gerade habe ich mir das Ende der "Goldene Kamera"-Verleihung angeschaut. Nein - nicht absichtlich, sondern nur, weil ich zufällig Michael Mittermeier gesehen habe. Und den finde ich nun mal einfach klasse. ;-) Auf jeden Fall hat er als Laudator den Ehrenpreis für Jerry Lewis anmoderiert. Jeder, der seinen Stil kennt, kann sich das ungefähr vorstellen: Die Bühne hat er komplett für sich eingenommen und sogar Bruce Willis im Publikum zum Schmunzeln gebracht.
Nachdem Mittermeier mit seiner "Show" fertig war, ist mir erst aufgefallen, dass ich diesen Jerry Lewis gar nicht kenne - ich habe seinen Namen noch nie zuvor gehört. In diesem Moment ist er mir auch eigentlich total egal, die Wikipedia oder die Internet Movie Database hat genug Informationen über ihn, wenn es jemanden interessiert...
Was bzw. wer mich an dieser Verleihung am meisten interessiert hat, war die Frau, die die "Goldene Kamera" tatsächlich überreicht hat: Geraldine Chaplin.Sie ist die Tochter des großen Charlie Chaplin und hat Jerry Lewis eine rührende Geschichte von ihrem Vater erzählt. Aber auch diese Geschichte ist es nicht, die mich so beeindruckt hat (obwohl sie wirklich ergreifend war...). Es war mehr Geraldine Chaplin selbst. Ihr Auftreten hat mich überzeugt: sie war so ungekünstelt liebenswürdig und charmant - ich würde fast schon britisch sagen *zwinker* - dass ich kaum glauben konnte, dass sie in Kalifornien geboren ist.

Weil es mich interessiert hat, habe ich ein bisschen nachrecherchiert: Ihre erste Hauptrolle (ja, sie kommt ganz nach ihrem Vater und ist auch Schauspielerin!) hatte sie 1965 in "Doktor Schiwago", vorher hat sie schon in einer der letzten Produktionen ihres Vaters vor der Kamera gestanden: In "Limelight" (1952). Letztes Jahr hat sie in dem spanischen Film "Sprich mit ihr" von Pedro Almodóvar mitgespielt.

Verrückte Welt

Fast jeder kennt heute die Dan Brown-Bestseller "Angels and Demons" (deutsch: "Illuminati" und "The Da Vinci Code" (deutsch: "Sakrileg").
Hauptfigur in beiden Büchern ist der Symbologe Robert Langdon. In "Illuminati" wird er von Erpressern quer durch ganz Rom gejagt, um eine Katastrophe im Vatikan zu verhindern. Dabei muss er Rätsel entschlüsseln, die in der Heiligen Stadt verteilt sind. Sein Ziel: Die "Illuminati" finden - einen Geheimbund, der für die Probleme verantwortlich zu sein scheint.
Nachdem das Buch dermaßen erfolgreich war (und immernoch ist!), werden in Rom sogar Führungen zu dem Thema "Angels and Demons" angeboten. Dabei werden die Teilnehmer angeblich genau den Weg entlanggeführt, den Langdon in den Büchern bewältigen muss. Besichtigt werden unter anderem:

  1. Santa Maria del Popolo und Piazza del Popolo
  2. Petersplatz
  3. Santa Maria della Vittoria (Largo di Santa Susanna)
  4. Pantheon
  5. Piazza della Minerva
  6. Piazza Navona
  7. Castel Sant'ANgelo und "il Passetto"

Zum Anbieter der Führungen!

Das selbe Angebot gibt es angeblich auch in Paris. In Dan Browns Buch "Sakrileg" ("The Da Vinci Code") jagt Robert Langdon durch Paris und muss auch hier Symbole entschlüsseln, um zu seinem Ziel zu kommen.

Es ist schon eine verrückte Welt, wenn die Leute nicht mehr in eine Stadt kommen, um sich Sehenswürdigkeiten anzuschauen und die Atmosphäre mitzunehmen, sondern um die "Abenteuer" aus einem Bestseller nachzuvollziehen... Das seltsamste Angebot bei der Tour in Rom ist jedoch dieses:
Enjoy your "Angels and Demons" vacation in Rome staying in the same hotel as did the main character of the book, Robert Langdon!

Nachtrag: Beim Surfen habe ich gerade herausgefunden, dass "Sakrileg" voraussichtlich am 25.5.2006 in die Kinos kommt - die Hauptrollen spielen wahrscheinlich Tom Hanks und Audrey Tautou. Zur Quelle!

Arthur Miller ist tot

Da sitze ich heute Nachmittag beim Friseur und denke nichts böses - auf einmal dringt die Stimme eines Radiomoderators an mein Ohr: "Der amerikanische Schriftsteller Arthur Miller ist tot."
Mein allererster Gedanke: "Mir doch egal - das war doch bestimmt wieder einer dieser Schriftsteller, die keiner kennt... Jetzt ist er halt tot."
Kurze Zeit darauf, als ich unter meiner Trockenhaube saß, sickerte der Name tiefer in mein Gehirn: Arthur Miller - hmmm... schon gehört, aber wo??
Dann endlich: Arthur Miller! Der Albtraum meines Englisch-LKs! Schließlich hat er "Death of a Salesman" (oder auf Deutsch: "Tod eines Handelsreisenden") geschrieben, mit dem ich mich monatelang in meinem Leistungskurs herumquälen musste. Ich mochte das Buch einfach nicht, ich hasste es sogar beinahe: Biff und Happy, die zwei Söhne des Handelsreisenden konnte ich nie auseinanderhalten, sein toter Bruder Ben hat mich einfach nur genervt und warum sich die Hauptperson so kurz vorm Happy-End umbringt konnte ich einfach nicht verstehen. Die Betonung liegt dabei auf konnte. Denn als ich das Buch vor der Abiturklausur zum zweiten Mal durchackerte, da hat es bei mir "klick" gemacht. Seitdem mag ich Arthur Miller und auch der "Handelsreisende" ist kein Albtraum mehr. OK, ich gebe es zu: Obwohl ich Miller mag, habe ich nie ein anderes Werk von ihm auch nur in den Händen gehabt - aber trotzdem bleibe ich dabei: der "Salesman" hat was (wenn auch erst beim zweiten Lesen).

SPIEGEL online schreibt in einem Nachruf:
"Mit Arthur Miller ist eine amerikanische Ikone gestorben. Er war der Athlet unter den Intellektuellen, der Macho unter den Linken, Amerikas Gewissen, soweit man zurückdenken kann."

Ein paar Fakten zu Miller: Sein Buch "Death of a Salesman" hat ihn bereits mit 33 Jahren zum Pulitzer-Preisträger gemacht, in seiner ersten Ehe war er mit Marilyn Monroe verheiratet und so ganz nebenbei war er auch noch politisch sehr aktiv. Gestern ist er im Alter von 89 Jahren an Herzversagen gestorben.

Um noch einmal SpOn zu Wort kommen zu lassen:
"Fest steht, dass mit Miller einer der großen kritischen Jahrhundertköpfe der amerikanischen Literatur abgetreten ist. Im Grunde genommen war er der Sieg einer Haltung: Er war ein Linker und er hat Marilyn Monroe gehabt. Er hat bewiesen, dass man keine reaktionären Sprüche klopfen muss, um ein ganzer Kerl zu sein.
In Zeiten, in denen Karrieren dadurch bestritten werden, dass auf linke "Gutmenschen" eingeprügelt wird, war Arthur Miller das siegreiche Monument des guten Menschen. Egoismus und kapitalistische Gaunertugenden zahlen sich nicht aus, sagte Miller. "

Zum Miller-Nachruf in SpOn.

Something about music…

Ich habe nach langer Zeit mal wieder einen Fragebogen bekommen. Da er ausnahmsweise relativ überschaubar ist und neue Fragen hat, habe ich ihn dieses Mal nicht ignoriert sondern beantwortet:

1. Total amount of music files on your computer:
1,2 GB - I just looked it up and have to say that I'm quite stunned. Never thought, I'd have this much music on my notebook...

2. The last CD you bought was:
Just yesterday I bought "Sailing to Philadelphia" from Mark Knopfler. I adored this song since I heard it for the first time but I always forgot to buy... ;-)

3. What is the song you last listened to before reading this message? "Don't look back in anger" from Oasis - I simply love it!

4. Write down 5 songs you often listen to or that mean a lot to you.
A song that means a lot to me? That's definitely "It's my life" from Bon Jovi (but the slow version from 2004!). And here are five songs I listened to the last few days:

  1. "Don't look back in anger", Oasis
  2. "Wonderwall", Oasis
  3. "Bohemian Rhapsody", Queen
  4. "Don't stop me now", Queen
  5. "Sailing to Philadelphia", Mark Knopfler

Wer ist "Deep Throat"?

Die amerikanischen Journalisten Carl Bernstein und Robert Woodward sind die "Väter" des "Watergate"-Skandals, wegen dem der damalige US-Präsident Richard Nixon 1974 zurücktrat.

"Watergate" ist ein Beispiel für besten investigativen Journalismus - aber ein Geheimnis ist bis heute noch nicht gelüftet: Wer ist "Deep Throat"?

"Deep Throat" - so nannte sich der Informant, der das Journalisten-Duo mit Insiderinformationen versorgte. Die beiden haben bis heute nicht verraten, wer der geheimnisvolle Informant war. Laut SPIEGEL online liegt "Deep Throat" jetzt im Sterben. Dies verkündet zumindest der frühere Nixon-Berater und Woodward-Freund John Dean, der selbst ein "Throat"-Verdächtiger ist. Mit dem Tod des Informanten würde die journalistische Schweigepflicht enden und eine alte These würde widerlegt werden: Der Autor Adrian Havill glaubt, dass George H. W. Bush, der Vater des jetzigen US-Präsidenten, "Deep Throat" gewesen sei. Er habe Motive und Gelegenheiten gehabt, die Journalisten mit Material zu versorgen, so Havill.
Laut SpOn hat die "Washington Post" bereits einen Nachruf oder ein "posthumes Portrait" verfasst, das die Maske von "Deep Throat" lüften dürfte.

Bleibt nur eine Frage: Was hat die Menschheit davon, wenn dieses Rätsel gelöst ist? "Throat" ist dann längst tot und kann nicht mehr im Fernsehen vermarktet werden, wie das ja heutzutage gerne gemacht wird... *zwinker*

Zum Artikel in SpOn.

Die Welt verstehen lernen

Bill Bryson, Autor von Reise-Berichten wie "Notes From a Small Island" oder "Down Under" hat sich vor einiger Zeit einem neuen Themengebiet zugewendet: Der Wissenschaft. In "A Short History of Nearly Everything" versucht er, auf knapp 700 Seiten das Universum und die Welt zu erklären. So ernsthaft das zu Beginn klingen mag, desto interessanter ist die Lektüre. Hier ein kleiner Auszug aus der Einleitung:

Welcome. And congratulations. I am delighted that you could make it. Getting here wasn't easy, I know. In fact, I suspect it was a little tougher than you realize.
To begin with, for you to be here now trillions of drifting atoms had somehow to assemble in an intricate and curiously obliging manner to create you. It's an arrangement so specialized and particular that it has never been tried before and will only exist this once. For the next many years (we hope) these tiny particles will uncomplainingly engage in all the billions of deft, co-operative efforts necessary to keep you intact and let you experience the supremely agreeable but generally under appreciated state known as existence. [...]
Ich stecke zwar noch mitten in den ersten hundert Seiten des Buchs, aber ich kann es schon jetzt jedem empfehlen, der sich dafür interessiert, "was die Welt im Innersten zusammenhält" (Faust I.). Gleichzeitig kommt bei diesem Buch auch der Spaß nicht zu kurz, denn Bryson bringt einen - wie mit seinen Reiseberichten - auch hier mit seinen Kommentaren immer wieder zum Schmunzeln und Loslachen...

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