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220 Kinder

habe ich gestern der Reihe nach in eine Klarinette (zum Glück nicht meine!) sabbern lassen. Stattgefunden hat diese Aktion an der Grundschule meines Heimatorts und teilgenommen haben alle Schüler der ersten bis vierten Klasse. Dabei durfte jedes Kind jedes vorgestellte Instrument ausprobieren und ich war "Klarinetten-Verantwortliche". Unsere Tätigkeit an diesem Vormittag kann man getrost als Akkordarbeit bezeichnen - 25 Kinder in zehn Minuten sind immerhin 2,5 Kinder, die pro Minute ihr Glück an der Klarinette versucht haben.

Besonders interessant an diesem Tag in der Schule waren die unterschiedlichen Verhaltensweisen der Schüler gegenüber ihren Klassenlehrern. War der Lehrer jung, den Schülern gegenüber aufgeschlossen und redete in einem normalen Ton mit ihnen, war die Klasse angenehm und ruhig. Bei den etwas älteren Lehrern, die auf Autorität gesetzt haben, hat das die Schüler herzlich wenig interessiert: Diese Klassen waren lauter als die anderen und haben das gemacht, was sie wollten. Und fast schon Chaos gab es bei der Klasse, die die begleitende Lehrkraft einfach nicht respektiert hat. Uns Musikern gegenüber waren die Kids allerdings alle sehr nett und teilweise einfach nur goldig.

Lustig waren auch die verschiedenen Herangehensweisen der Kids an die Instrumente. Grob unterteilt gab es vier Kategorien:

  • "Extrem schüchtern" (das Mundstück wurde mit dem Mund kaum berührt, obwohl man so keinen Ton herausbringt und am liebsten wurden die Hände hinter dem Rücken versteckt)
  • "Schüchtern, will aber etwas lernen" (Mundstück und Klarinette wurden erst kaum berührt, nachdem ich die Haltung korrigiert hatte, klappte aber alles)
  • "Das kann doch nicht so schwer sein!" (ganz cool, reißt das Instrument an sich, lässt sich nichts sagen und bekommt nur ein Quietschen heraus)
  • "Wenn mein Freund das kann, kann ich das auch!" (sehr männliche Herangehensweise, die vor allem dann auftrat, wenn einer aus dem Freundeskreis problemlos einen Ton herausgebracht hatte - meistens kam dann kein Ton!)

Ja, es war schon lustig, aber nach fünf Stunden und 220 Kindern bin ich doch froh gewesen, als ich gestern Abend wieder "vernünftig" Musik machen durfte...

Tanja Banner

Tanja Banner (geb. Morschhäuser), Online-Journalistin und Bloggerin mit Interesse an Social Media, Astronomie und Raumfahrt. Bücherwurm. Fan des FC Bayern. Pendlerin. Online-Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau.

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2 Kommentare

  1. du hast eine durchasu interessante art der freizeitbeschäftigung ;)

  2. cassiopeia

    25. Juni 2006 at 20:35

    Sowas nennt sich ehrenamtliche Arbeit ;-)

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