Es gibt ja bekanntlich viele verschiedene Typen von Blogs und Bloggern. Durch meinen Vater bin ich auf einen (für mich) ganz neuen Typus gestoßen: Den Lauf-Blogger.
Es gibt viel mehr von ihnen, als man denkt und sie vernetzen sich gnadenlos untereinander: Jeder Lauf-Blog verweist auf mindestens fünf Kollegen. So entsteht eine sehr dichte Community - jeder kommentiert bei jedem, jeder kennt jeden und jeder freut sich über gute Ergebnisse und "leidet" bei schlechten Lauf-Ergebnissen mit.
Aber was ist der Lauf-Blogger für ein Mensch? Auf den ersten Blick scheint er sehr egozentrisch zu sein: Alles, was er schreibt, hat irgendwie mit seiner eigenen Verfassung und seinem Laufen zu tun.
"Laufen ist eben ein Sport für Einzelkämpfer", könnte man jetzt denken. Aber nichts da, weit gefehlt! Die Lauf-Blogger unterstützen sich gegenseitig, muntern sich auf und freuen sich über die guten Ergebnisse eines anderen. Außerdem tauschen sie Tipps und Tricks (z.B. über die Laufausrüstung oder die richtige Ernährung) aus und fahren schon mal zusammen in ein "Trainings-Camp", das vom Lauf-Guru schlechthin organisiert wurde.
Fest steht: Läufer-Blogs haben zwar nicht viel mit anderen Blogs gemeinsam und sind für Nicht-Läufer auch nicht sehr interessant. Aber trotzdem ist es beeindruckend, wie fest die Community zusammenhält und vor allem, wie wenig Neid zwischen den einzelnen Läufern herrscht. Ein plakatives Zitat von Jörg: "Kannst mir ja vielleicht ein Alkoholfreies reservieren, wenn Du im Ziel angelangt bist."
Nachtrag: [Spaßmodus an] Lauf-Blogger sind neugierige Menschen. Schon 42 von ihnen sind einem Link meines Vaters gefolgt und haben diesen Eintrag hier gelesen. Gleichzeitig bleibt aber auch festzustellen, dass sie sehr kommentierunfreudig sind, was Themen abseits des Laufens angeht... [Spaßmodus aus] Die Kommentarfunktion ist freigeschaltet, traut euch ruhig! ;-)
Der Vollständigkeit halber: Da man sich hier bei twoday ja leider registrieren muss, um kommentieren zu können, befinden sich ein paar Kommentare zu diesem Eintrag hier.
24. Mai 2005 at 22:00
TITLE:
Schlecht recherchiert, Töchterchen.
Jeder kennt eben nicht jeden, höchstens virtuell.
Mit dem „freuen“ und „leiden“, na ja ich weiß nicht.
In ein „Trainings-Camp“ fahren wir auch höchst selten zusammen.
Neid gibt es sicher auch, nur wird das keiner schreiben.
Aber mit dem „Lauf-Guru“ da haste recht ;-)
24. Mai 2005 at 22:07
REPLY:
TITLE:
ich habe nicht schlecht recherchiert – du hast es höchstens falsch verstanden: „Kennen“ sollte nicht heißen, dass ihr euch alle PERSÖNLICH kennt – im Netz ist das ja so gut wie unmöglich.
Was ich so mitbekommen habe (in den Kommentaren etc.) freut/leidet ihr schon mit den anderen, aber das können natürlich auch alles Floskeln sein. Sind es wahrscheinlich auch.
Mit dem „Trainings-Camp“ habe ich Belek gemeint – für mich kam das so rüber. Dass es auch Neid unter euch gibt ist klar – aber was nicht geschrieben wird, existiert in der Blogosphäre auch nicht (zumindest nicht für mich…). Basta! ;-)
Und noch was: Hast du nicht den manchmal leicht ironischen Unterton bemerkt?? ;-)
28. Mai 2008 at 18:08
zum Thema Läufer und Zusammenhalt:
„Wir freuen uns von Herzen, wenn der Rivale vom Lauftreff seine Bestzeit geknackt hat, vor allem dann, wenn er schneller, älter und deutlich schwerer ist als wir, zu allem Ãœberfluß noch eine Frau, erst seit wenigen Monaten dabei und obendrein mit einem unmöglichen Stil unterwegs. Ja, wir gönnen jedem Mitläufer seinen Triumph, der schneller ist. Soweit die Theorie. â€? (Achim Achilles )