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Der WJT und die Medien

Der Weltjugendtag 2000 in Rom war ein (Glaubens-)Fest der Superlative. Die Zahlen habe ich nicht mehr im Kopf, ich weiß nur noch, dass sie beeindruckend waren und sämtliche römischen Rekorde gebrochen haben. Außerdem war es der 15. Weltjugendtag, der zufällig im "Heiligen Jahr" 2000 in der "Heiligen Stadt" Rom stattfand.
Und obwohl der Giornata Mondiale della Gioventù 2000 (oder GMG 2000) genau wie dieses Jahr mitten ins mediale Sommerloch fiel, haben sich die Medien (vor allem die Deutschen) kein bisschen dafür interessiert. Und das, obwohl 120.000 Deutsche (ich meine, mich an diese Zahl erinnern zu können...) nach Rom gepilgert sind. Wir hätten uns damals etwas mehr Medienpräsenz gewünscht - vor allem, weil die Daheimgebliebenen so einen Eindruck von unseren Erlebnissen bekommen hätten. Aber nein, kein Fernsehsender und auch kaum eine Zeitung hat den GMG auch nur eines Blickes gewürdigt. Auch der darauffolgende Weltjugendtag 2002 in Toronto hat sehr wenig mediale Aufmerksamkeit genossen - bis zu dem Moment, in dem verkündet wurde, dass der nächste WJT in Deutschland stattfinden wird. In diesem Augenblick tauchte der Weltjugendtag plötzlich am Horizont der Medien auf.
Wie das in Deutschland nun einmal so üblich ist, wurde alles bis in letzte Detail vorbereitet (ich kann mir nicht vorstellen, dass es in Rom ein ähnliches Pressezentrum gegeben hat...). Als dann Johannes Paul II. starb und kurz danach ein Deutscher zum Papst gewählt wurde, begann der Hype um den WJT. "Weltjugendtag in Köln" hier, "Papst in Deutschland" dort - egal, welchen TV-Sender man einschaltet oder welche Zeitung man in die Hand nimmt. Überall herrscht der Papst.

Ist Deutschland einfach gläubiger geworden? Spielt Religion heute eine größere Rolle als noch vor fünf Jahren? Oder ist es einfach nur typisch deutsch, dass über ein regelmäßig stattfindendes Ereignis nur dann berichtet wird, wenn es entweder in Deutschland stattfindet oder ein Deutscher die "Hauptrolle" spielt? Ich tippe auf letzteres...

Tanja Banner

Tanja Banner (geb. Morschhäuser), Online-Journalistin und Bloggerin mit Interesse an Social Media, Astronomie und Raumfahrt. Bücherwurm. Fan des FC Bayern. Pendlerin. Online-Redakteurin bei der Frankfurter Rundschau.

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2 Kommentare

  1. TITLE:
    Die Kameras, Pressefuzzies und Radioleute haben tierisch genervt. Überlal wurde man gefilmt und interviewed oder geknipst.

    Sehr krass.

    Aber ich selbst hab von dem, was letztendlich gesendet wurde, nichts mitbekommen :(. Im Camp ist man doch etwas mehr von der Außenwelt abgeschnitten als hier vor dem schönen PC :).

    Back again :).

  2. REPLY:
    TITLE:
    Also ich habe in Rom keinen einzigen Journalisten gesehen. Da hat sich wahrscheinlich auch nur die römische Presse inkl. Radio Vatikan für uns interessiert…

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