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Schlagwort: Lauftagebuch

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das neue "Lauftagebuch" ist in wochenlanger Kleinarbeit (gell, Papa *grins*) entstanden und jetzt endlich (!!!) fertig. Viel komfortabler und schöner anzuschauen als vorher bei myblog und mit 24-Stunden-7-Tage-die-Woche-Support (so komme ich mir zumindest vor).

Wobei ich nicht ständig Bilder von mir selbst sehen wollte, wenn ich mein Blog besuche... ;-)

Der Traum vom Laufen

Seit einigen Jahren boomt die Sportart „Laufen“: immer mehr Freizeitjogger wechseln das Lager und fangen an, nach professionellen Trainingsplänen zu laufen. Auch Edgar ist einer von ihnen. Er trainiert in der Woche bis zu 130 Kilometer und nimmt regelmäßig an so genannten „Volksläufen“ teil. Ein Highlight in seinem Läuferjahr ist die regelmäßige Marathon-Teilnahme.
Zum (gestern versprochenen) Interview.

Der Traum vom Laufen – Interview

Wie bist du zum Laufen gekommen?
Ich sitze den ganzen Tag in einem Büro am Schreibtisch und habe einen Ausgleich dafür gesucht. 1998 habe ich dann mit dem Laufen angefangen.

Konntest du gleich eine längere Strecke laufen oder musstest du praktisch „bei Null“ anfangen?
Ich habe mit einem Wechsel aus Gehen und Laufen begonnen: Erst drei Minuten laufen, dann eine Minute gehen. Das Ganze habe ich dann langsam gesteigert, bis ich eine halbe Stunde am Stück laufen konnte. Dann hat es sich praktisch von alleine weiterentwickelt: Ich habe 2001 zum ersten Mal an einem Volkslauf teilgenommen und habe es genossen, mich mit anderen zu messen.

Und wie ging es dann weiter?
Ich hatte das Glück, mit einem Arbeitskollegen trainieren zu können, der früher ein guter Wettkampfläufer war. Wir haben uns gegenseitig motiviert und so bin ich zum leistungsorientierten Laufen gekommen.
Im Jahr 2002 habe ich mir das Ziel gesetzt, die Zehn-Kilometer-Strecke unter 40 Minuten zu laufen. In Läuferkreisen markiert diese Zeit die Grenze zwischen einem „Jogger“ und einem „Läufer“. Beinahe hätte ich es auch geschafft: Den Frankfurter Silvesterlauf 2002 habe ich mit einer Zeit von 40 Minuten und 3 Sekunden beendet.

Das war knapp!
Ja, aber ich habe dann kurze Zeit später die „Schallmauer“ durchbrochen und bin schon im Juli 2003 meinen ersten Halbmarathon gelaufen – das ist übrigens eine Strecke von 21,1 km.

Und hast du durchgehalten?
Ja. Im Herbst habe ich gleich noch einen zweiten Halbmarathon angehängt.

Wann hast du nach diesen Erfolgen das erste Mal geglaubt, einen Marathon laufen zu können?
Nach den beiden Halbmarathons war ein Marathonlauf mein Ziel für 2004. Für mein Debüt habe ich mir den Kandel-Marathon im März ausgesucht und habe mich mit einem speziellen Trainingsplan darauf vorbereitet. Dummerweise habe ich mir dann eine Woche vorher eine Muskelverhärtung in der linken Wade zugezogen.

Konntest du dann überhaupt teilnehmen?
Ich war mir auch am Tag des Marathons noch nicht sicher, ob mein Bein mitmachen würde. Aber ich hatte ja auch die Option, auf die Halbmarathon-Strecke abzubiegen. Also bin ich gestartet.

Wie ging es dir mit deiner Verletzung? Konntest du den Marathon zu Ende laufen?
Auf den letzten Kilometern ging es mir dann doch ganz schön schlecht und ich musste öfters stehen bleiben, um mein Bein zu strecken und zu dehnen. Aber ich habe durchgehalten und bin mit einer Zeit von 3 Stunden und 6 Minuten ins Ziel eingelaufen.

Gehen wir doch gedanklich noch einmal zurück zu den Minuten direkt vor dem Start. Was denkt man, wenn man dort steht und weiß, dass man jetzt 42,2 Kilometer vor sich hat?
Man hofft, dass man gut durchkommt und seine Wunsch-Zeit erreicht, weil man ja sein ganzes Training darauf ausgerichtet hat. Einen Marathon kann man schließlich nicht jede Woche laufen, höchstens zwei Stück im Jahr, wenn man gute Zeiten laufen will.

Was macht für dich den Reiz an einem Marathon aus?
Es ist eine Herausforderung, die man bestehen will. Man will sehen, ob man diese große Distanz schafft, ob man überhaupt durchkommt und ob man am Ende eine gute Zeit laufen kann. Einen Marathon durchzustehen ist wie ein Sieg über sich selbst, weil man sich immer wieder zwingen und überwinden muss.

Und wie fühlt man sich, wenn man sich selbst bezwungen hat und einen Marathon zu Ende gelaufen ist?
Da hat man die unterschiedlichsten Gedanken und Gefühle, von der Erleichterung es geschafft zu haben bis hin zu totaler Euphorie.

Bist du bis jetzt immer dazu fähig gewesen, einen Marathon bis zum Ende durchzulaufen oder bist du auch schon vor dem Ziel ausgestiegen?
Ich bin bis jetzt drei Marathons gelaufen und musste meinen letzten, den Würzburg-Marathon, nach 24 Kilometern abbrechen. Während des Laufs habe ich leider Muskel-Probleme bekommen.

Was ist das für ein Gefühl, einen Marathon abbrechen zu müssen?
Kein Gutes, weil ich mich auf diesen Marathon sehr intensiv vorbereitet hatte. Ich war vorher unter anderem in einem 2-wöchigen Trainingslager in der Türkei. Außerdem war meine Form sehr gut und ich hatte mir eine entsprechende Endzeit erhofft. Im Nachhinein hätte ich mit meiner Zielzeit sogar den Titel des bayr. Marathonmeisters in meiner Altersklasse erlaufen können. Ich habe sehr viel in meine Vorbereitung investiert: Training, die entsprechende Ernährung und Lebensweise. Das war dann mit dem Abbruch alles umsonst und ich stand mit leeren Händen da. Es ist schon eine große Enttäuschung, abbrechen zu müssen.

Wie sieht es nach diesem Abbruch mit deiner Motivation aus? Kannst du dich kaum noch motivieren oder war das eher ein Ansporn für dich?
Für mich persönlich ist es ein Ansporn: Nach dem Abbruch in Würzburg wollte ich meine gute Form nutzen und drei Wochen später beim Mainz-Marathon laufen. Leider waren jedoch meine Muskel-Probleme zu groß und ein zweiter Ausstieg hätte mir dann doch die Motivation genommen. Im Herbst versuche ich mich aber wieder auf dieser Distanz

Du läufst jetzt seit etwa sieben Jahren. Hat das Laufen dein Leben, deine Gewohnheiten und dich in irgendeiner Weise verändert?
Es beeinflusst meinen ganzen Tagesablauf, vor allem dann, wenn ich so intensiv trainiere wie in der letzten Zeit. Natürlich muss dazu das Umfeld stimmen, der Partner und die Familie müssen das Laufen akzeptieren und mittragen, sonst ist so etwas kaum möglich. Für mich bleibt im Moment auch kaum Zeit für Dinge außer arbeiten und laufen.

Vielen Dank an Edgar für das Interview!

Lauf-Blogger

Es gibt ja bekanntlich viele verschiedene Typen von Blogs und Bloggern. Durch meinen Vater bin ich auf einen (für mich) ganz neuen Typus gestoßen: Den Lauf-Blogger.
Es gibt viel mehr von ihnen, als man denkt und sie vernetzen sich gnadenlos untereinander: Jeder Lauf-Blog verweist auf mindestens fünf Kollegen. So entsteht eine sehr dichte Community - jeder kommentiert bei jedem, jeder kennt jeden und jeder freut sich über gute Ergebnisse und "leidet" bei schlechten Lauf-Ergebnissen mit.

Aber was ist der Lauf-Blogger für ein Mensch? Auf den ersten Blick scheint er sehr egozentrisch zu sein: Alles, was er schreibt, hat irgendwie mit seiner eigenen Verfassung und seinem Laufen zu tun.
"Laufen ist eben ein Sport für Einzelkämpfer", könnte man jetzt denken. Aber nichts da, weit gefehlt! Die Lauf-Blogger unterstützen sich gegenseitig, muntern sich auf und freuen sich über die guten Ergebnisse eines anderen. Außerdem tauschen sie Tipps und Tricks (z.B. über die Laufausrüstung oder die richtige Ernährung) aus und fahren schon mal zusammen in ein "Trainings-Camp", das vom Lauf-Guru schlechthin organisiert wurde.

Fest steht: Läufer-Blogs haben zwar nicht viel mit anderen Blogs gemeinsam und sind für Nicht-Läufer auch nicht sehr interessant. Aber trotzdem ist es beeindruckend, wie fest die Community zusammenhält und vor allem, wie wenig Neid zwischen den einzelnen Läufern herrscht. Ein plakatives Zitat von Jörg: "Kannst mir ja vielleicht ein Alkoholfreies reservieren, wenn Du im Ziel angelangt bist."

Nachtrag: [Spaßmodus an] Lauf-Blogger sind neugierige Menschen. Schon 42 von ihnen sind einem Link meines Vaters gefolgt und haben diesen Eintrag hier gelesen. Gleichzeitig bleibt aber auch festzustellen, dass sie sehr kommentierunfreudig sind, was Themen abseits des Laufens angeht... [Spaßmodus aus] Die Kommentarfunktion ist freigeschaltet, traut euch ruhig! ;-)

Der Vollständigkeit halber: Da man sich hier bei twoday ja leider registrieren muss, um kommentieren zu können, befinden sich ein paar Kommentare zu diesem Eintrag hier.

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