Google stellt seinen RSS-Reader Google Reader zum 1. Juli 2013 ein. Diese Nachricht hat mich und viele andere, denen ich auf Twitter folge, am Abend oder frühen Morgen erreicht. Im Google-Blog wird der Google Reader als eines von vielen Produkten aufgelistet, die einem "Frühjahrsputz" zum Opfer fallen.
Der Aufschrei auf Twitter ist groß - man fragt sich, warum Google ausgerechnet den Reader einstellt, der vermutlich eine Zielgruppe hat, die ordentlich laut werden kann und gut vernetzt ist.
Ein Blick auf topsy zeigt, wie häufig der Begriff "google reader" im Social Web seit dem Abend genutzt wurde. Alleine der erste große Ausschlag steht für etwa 130.000 Erwähnungen des Begriffs:
Aber da jammern sicher nicht hilft und mit dem Google Reader ja nicht die RSS-Technologie stirbt, schaue ich nach vorne: Welche Alternativen gibt es? Ich werde in den nächsten Monaten ausführlich testen, was mir an RSS-Readern begegnet - schon heute kursieren einige Listen mit möglichen Alternativen im Netz. Ich halte euch auf dem Laufenden, wofür ich mich entscheide und freue mich über Empfehlungen in den Kommentaren!
Einige Links zum Schluss:
Über 21.000 Personen (Stand: 14.3. 10:10 Uhr) haben eine Petition zur Rettung des Google Reader unterschrieben.
Wie man seine Google-Reader-Daten retten kann, erklärt Google hier.
t3n hat schon 2011 5 Alternativen zum Google Reader vorgestellt.
MarketingLand hat schnell reagiert und 12 Alternativen zusammengestellt.
Flipboard bringt sich gleich selbst als Alternative ins Spiel.
Feedly verkündet, dass man bereits an einem Klon der Google-Reader-API gearbeitet habe, der Übergang am 1. Juli soll für feedly-Nutzer reibungslos laufen.
Reeder erklärt auf Twitter: "Don't worry, we won't die with Google Reader".
Bild oben: Sunfox, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Bild Mitte: Screenshot topsy
18. März 2013 at 23:14
Ich muß ja zugeben, daß ich den Google Reader-Hype nie so recht verstanden habe. Warum soll irgendein Web-Dienst meine Feeds zusammensuchen, wenn eine lokale Applikation das auch kann?
19. März 2013 at 0:56
@kirjoittaessani Weil es durchaus sinnvoll sein kann, zu Hause, auf Arbeit und unterwegs auf dem Mobilgerät den selben Stand zu haben und nicht jedes Mal die selben News wegzuklicken. Das mag bei 2 oder 3 Feeds wenig sinnvoll erscheinen. Wer aber thematisch oder konkret inhaltlich arbeitet oder halt eine Menge von Feeds verfolgt, wird soetwas zu schätzen wissen. Wenn dann noch das Nutzungsgefühl auf allen Geräten das Selbe ist, ist es auch schön.
(Ich bin kein wirklich aktiver Nutzer davon, aber sinnvolle Ansätze gibt es durchaus.)
@Tanja. Ohne t3n schon gelesen zu haben, aber Alternativen stehen auch hier: http://www.heise.de/ct/artikel.....23492.html
19. März 2013 at 2:20
Der Google-Newsreader ist sicherlich eine praktische Angelegenheit, da er die Bequemlichkeit fördert. Es gibt aber genügend andere Alternativen. Liferea oder Akregator sind nur 2 davon (aus der Linuxwelt) :-). Die muss man dann allerdings schon selber füttern….
19. März 2013 at 8:25
@kirjoittaessani Ich schließe mich da Björn an: weil ich über mehrere Geräte synchronisierte Feeds brauche – z.B. lese ich viele Feeds in der Bahn und möchte sie daheim nicht noch einmal als „ungelesen“ vorfinden.
@Björn ich bin aktiver Nutzer und stimme dir absolut zu.
@Christoph ich nutze Windows und bin auch kein großer Fan von Desktop-Readern. Solche Dinge wie RSS-Feeds will ich gerne im Browser haben.
21. März 2013 at 16:49
Ich halte es eigentlich nicht für nötig, auf einem Desktopgerät RSS-Feeds zu lesen: Heute werden RSS-Feeds eigentlich nur noch dazu genutzt, eine Webseite zu indexieren oder für mobile Geräte besser lesbar zu machen. Auf dem Desktop kann man doch auch einfach einen Browser benutzen und die Webseite direkt besuchen.
Allerdings finde ich es auch schade, das Google den Reader einstellt – Erst vor 1 Monat habe ich die Reader-App bei mir installiert, weil andere RSS-Apps auf Android nicht so gut laufen / unübersichtlich sind…
Ich finde den Blogpost übrigens sehr gut, daher habe ich mir mal erlaubt, ihn in meinem Artikel zu verlinken: http://www.tacticalcode.de/201.....-wird.html
(Falls sich mal jemand fragt, ob der neue Dienst Keep auch gleich wieder eingestampft wird ;)
MfG
Damon
21. März 2013 at 23:28
Hallo Damon, erstmal danke fürs Verlinken!
Ich nutze RSS in erster Linie dafür, Unmengen an Websites im Blick zu behalten (das dürften mehrere hundert sein). Wenn ich da jeden Tag jede einzelne absurfen würde, wäre ich viele Stunden damit beschäftigt. Per RSS bekomme ich dagegen einen schnellen Überblick, welche Seite etwas Neues veröffentlicht hat – das spart ehrlich gesagt verdammt viel Zeit ;-) Welcher Anbieter hinter dem Reader steckt, ist mir eigentlich egal, Hauptsache ich kann die Technologie weiter nutzen und zwar auch auf dem Desktop-PC.
24. März 2013 at 21:45
Mit anderen Worten: RSS bringt das Web auf den Stand des Usenet vor einem Vierteljahrhundert …