Wie ich schon vor einiger Zeit geschrieben habe, gibt es Menschen, die sich über den Inhalt des Dan-Brown-Bestsellers "Sakrileg" ("The Da Vinci Code") aufregen.
Laut SPIEGEL online hat sich jetzt ein Erzbischof zu Wort gemeldet, der darüber besorgt ist, "wie viele Leute diese Lügen glauben". (Zur Erinnerung: Brown behauptet in seinem Thriller, dass Jesus und Maria Magdalena ein gemeinsames Kind hätten - was die Kirche angeblich verheimlicht.)
Besagter Bischof wirft laut SpOn eine Frage in den Raum: "Was wäre denn passiert, wenn ein Buch voller Lügen über Buddha oder Mohammed oder eine manipulierte Geschichte des Holocaust veröffentlicht worden wäre?"
Diese Frage wirkt auf mich sehr seltsam - denn: Über den Holocaust wissen wir Bescheid, weil er vor nicht einmal hundert Jahren geschehen ist. Aber was ist mit der Bibel und den Sagen von Buddha oder Mohammed? Wer garantiert, dass alles genau so geschehen ist, wie wir es heute glauben zu wissen? Zeitzeugen gibt es keine mehr - weder für Buddha, Mohammed noch für Jesus und selbst die vier Evangelisten widersprechen sich in ihren Schilderungen. Warum sollte also die Bibel unfehlbar sein?
Abgesehen davon: Wenn alles, was in Büchern steht, wahr ist, dann werde ich meinen nächsten Urlaub in Mittelerde verbringen. ;-)
Nachtrag: Via Sehpferd bin ich eben über einen weiteren Aspekt der ganzen Sache gestolpert: Die Aussagen des Bischofs sind perfekte Gratiswerbung - war es nicht schon immer so, dass "Verbotenes" oder "Gefährliches" am meisten zum Tun reizt?
22. März 2005 at 17:54
TITLE: Theorie…
Hey, wenn der Bischof Gratiswerbung für Dan Brown macht, vielleicht kassiert er dann ja ein bißchen was von Brown – sei es ein fester Betrag oder ein prozentualer Anteil am Verkauf…
Aber nein, das ist ja fast schon Verleumdung, das machen wir nicht.
Wär aber trotzdem interessant, da mal weiterzuforschen ;-)