Digitale Notizen

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Schlagwort: Social Media (Seite 2 von 10)

Wie US-Internetfirmen mit Nutzerdaten umgehen – reloaded

Anfang Mai habe ich hier einen Bericht der US-Bürgerrechts-NGO Electronic Frontier Foundation (EFF) vorgestellt, der beschreibt, wie Internet-Firmen mit den Daten ihrer Nutzer umgehen. Wer konnte ahnen, dass nur kurz darauf das Thema Datenschutz und Privatsphäre im Web hohe Wellen schlagen würde?

Edward Snowdens erste Enthüllungen wurden nur einen Monat später veröffentlicht, bis heute wird das Ausmaß der veröffentlichten NSA-Schnüffeleien ständig größer. Wenn man bedenkt, dass der Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger davon spricht, dass erst "ein Bruchteil" des Materials von Snowden veröffentlicht wurde, will man nicht wissen, wo das noch hinführt.

Who has your back? Reloaded

Kürzlich hat die EFF ihren Bericht aus dem Mai aktualisiert - eine verständliche Reaktion, angesichts unzähliger Datenlecks und abgeschöpfter Daten. Konkret wurden die Firmen, die in dem ursprünglichen "Who has your back"-Bericht vorkamen, gefragt, was sie tun, um ihre Verschlüsselung angesichts der NSA-Enthüllungen zu verstärken.

"Wir freuen uns zu sehen, dass vier Firmen - Dropbox, Google, SpiderOak und Sonic.net - fünf von fünf unserer best practices für Verschlüsselung implementieren", schreibt die EFF auf ihrer Website. Außerdem haben Yahoo und Twitter verschiedene Maßnahmen angekündigt.

Ein Blick auf die Ergebnisse des Reports:

Bild: Electronic Frontier Foundation, Lizenz: CC BY 3.0 US

Bild: Electronic Frontier Foundation, Lizenz: CC BY 3.0 US

Details zum "Who has your back"-Bericht der Electronic Frontier Foundation und eine Erklärung, warum Verschlüsselung so wichtig ist, gibt die EFF auf ihrer Website. In dem Zusammenhang möchte ich auch noch einmal auf meine Blogeinträge zum Themenkomplex hinweisen:

Und übrigens kann man mich seit einiger Zeit auch verschlüsselt per Mail kontaktieren. Details stehen hier.

Bild oben (bearbeitet): Electronic Frontier Foundation, Lizenz: CC BY 2.0
Infografik: Electronic Frontier Foundation, Lizenz: CC BY 3.0 US

Schneller als die Anderen – mit Twitter

Mit Twitter ist man in Echtzeit dabei, wenn irgendwo auf der Welt etwas passiert

Das hört man immer wieder, wenn es um Twitter und die Frage geht, was man mit dem 140-Zeichen-Dienst überhaupt anfangen kann. Nun bin ich einmal bekennender Twitter-Fan und habe erst gestern wieder erlebt, wie nah man an einem aktuellen Ereignis sein kann und dass Twitter - wenn man den richtigen Personen folgt - wertvolle Informationen liefern kann.

Gestern spätabends kam die Nachricht, dass Nelson Mandela gestorben ist. Jener südafrikanische Nationalheld, dem es ja schon lange nicht gut ging und der auf Twitter schon mehrfach für tot erklärt wurde. Doch dieses Mal war es - zumindest in meiner Wahrnehmung - anders. Ein Blick auf den Abend, an dem Nelson Mandela starb und wie man es früher hätte wissen können als die anderen, ohne vor Ort zu sein.

Früher als die anderen - dank Twitter

Etwa 20 Minuten vor der Meldung, dass Mandela tot sei, retweetete mir Andy Carvin (dessen Twitter-Account ich empfehlen kann!) einen Tweet in die Timeline, der mich aufhorchen ließ:

Milton Nkosi ist BBC-Korrespondent in Südafrika. Zwei Minuten nach seinem ersten Tweet, berichtete er, dass in den nächsten Minuten der südafrikanische Präsident Jacob Zuma eine Fernsehansprache halten würde. Zählte man eins und eins zusammen, konnte man sich schon vorstellen, was eventuell los ist. Nur etwa 15 Minuten später kam dann die Bestätigung, die mich in Form eines Tweets von Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger erreichte:

Erst Minuten später kamen die Eilmeldungen diverser Nachrichtenportale auf meinem Smartphone an.

Und was hat man jetzt davon, 15 Minuten schneller zu sein?

Als Privatmensch hat man davon natürlich nicht viel - man weiß ein paar Minuten früher als andere, was in der Welt los ist (oder demnächst passieren könnte). Beruflich könnte das natürlich anders aussehen: Sitzt man in der Redaktion am Agenturticker, bekommt man nicht mit, was in Südafrika passiert, wenn die Agentur nicht explizit darauf hinweist (aus Erfahrung kann ich sagen: das tut sie in der Regel nicht). Das heißt, dass man von der Eilmeldung in dem Moment überrascht wird, in dem sie alle anderen auch bekommen. Der Wettlauf, wer der schnellste ist, ist eröffnet. Bekommt man aber (natürlich aus einer seriösen Quelle) mit, was in Südafrika los ist, kann man sich schon einmal vorbereiten und muss in dem Moment, in dem die Meldung bestätigt ist, die Fakten nur noch einmal gegenchecken und auf "publizieren" klicken.

Anderes Beispiel: Die Mandela-Meldung kam recht spät - vermutlich zu spät für die meisten Printprodukte. Hätte man frühzeitig mitbekommen, dass sich Menschen vor dem Haus versammeln und eine Ansprache angekündigt ist, hätte man vielleicht noch die Chance gehabt, den Tod Mandelas in die aktuelle Printausgabe zu bekommen.

Bild: CAMON (Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0)

"Zurück in die Zukunft" live auf Twitter

Was war am 26. Oktober 1985? Ein Protestmarsch im Londoner Hyde Park, der Uluru wird in Australien den Ureinwohnern zurückgegeben - und Marty McFly rettet sich mit einem DeLorean, der eine Zeitmaschine ist, vor Terroristen in die Vergangenheit.

Ja, letzteres ist natürlich nicht wirklich passiert, sondern in einem Film. Genauer gesagt, im Klassiker "Zurück in die Zukunft". Und wird gerade - ja, genau jetzt, - auf Twitter "nachgespielt". Sage und schreibe 49 Twitter-Accounts haben die Initiatoren laut dailydot.com dafür angelegt. Selbst der DeLorean hat einen eigenen Twitter-Account:

Aber fangen wir am Anfang an:

Mit dem "Hill Valley Project" wollen die Initiatoren auf die Michael J. Fox Foundation aufmerksam machen. Ich würde sagen: das gelingt ihnen. Die Idee ist großartig und die Arbeit, die hinter dem Projekt steckt, ist sicher nicht wenig. Das "Hill Valley Project" ist in meinen Augen noch ein Grund mehr, Twitter zu lieben.  

Hier noch ein paar Zitate:

WordPress-Plugin: Sätze "twitterbar" machen

Vor knapp zwei Wochen hat die New York Times mit einem neuen Feature für Aufmerksamkeit gesorgt: Besonders wichtige Stellen in einem Text waren markiert und konnten mit einem Klick getwittert werden. "Es ist ein einmaliges Experiment in diesem Artikel", zitiert Poynter Marc Lavallee von der NYT.

Der Artikel mit dem "twitterbaren" Sätzen wurde elf Mal öfter getwittert als der durchschnittliche Times-Artikel, schreibt ein Twitter-Mitarbeiter in einem Blogeintrag und beruft sich auf Daten von Topsy.

Ich finde die Idee, Sätze zum Twittern hervorzuheben, richtig gut: Wenn ich einen Artikel lese, den ich twittern möchte, suche ich oft nach solchen Sätzen, die den Artikel interessanter machen, als es die Überschrift vielleicht schafft. Deshalb freue ich mich auch, dass es schon ein WordPress-Plugin gibt, das mich hier in diesem Text Sätze hervorheben lässt, die ich für besonders twitterwürdig halte. Optisch gefällt mir zwar die Version besser, die Twitter selbst verwendet (hier kann man sie sehen), aber das ist immerhin ein Anfang.

WordPress-Plugin "Tweetable Text"

Es gibt ein WordPress-Plugin, mit dem man Sätze "twitterbar" machen kann.  Das sieht dann ganz ähnlich aus wie bei der New York Times (oder wie der erste Satz dieses Absatzes ;-) ): Der Text ist farblich hinterlegt, am Ende wird ein Twitter-Symbol angezeigt. Klickt man darauf, wird der Text in ein Twitter-Feld kopiert, dazu kommt der Link zum Artikel. Die Installation des Plugins ist ganz einfach: Plugin herunterladen, hochladen, aktivieren, die Schriftart für das Twitter-Symbol hinzufügen, fertig. Will man einen Text im Backend als "twitterbar" kennzeichnen, nutzt man den folgenden Code:

[ tweetable] [/ tweetable]

Genauer wird die Installation und Verwendung beim Nieman Lab beschrieben.

Wenn man ein wenig mit den Möglichkeiten spielt, die WordPress quasi voreingestellt mitbringt, kann man auch zu einem solchen Ergebnis kommen, das mir fast besser gefällt als im Text hervorgehobene Sätze:

Durch blockquote hervorgehobener Text wirkt besser, als ein Satz im Text, der "twitterbar" gemacht wird.  
 

Eure Meinung ist gefragt!

Und jetzt interessiert mich eure Meinung: Wie findet ihr die Möglichkeit, ausgewählte Textteile zum Twittern hervorzuheben? Würdet ihr es selbst nutzen, also einen vorausgewählten Textteil twittern? Oder macht ihr das lieber mit Copy & Paste? Oder twittert ihr sowieso immer nur die Überschrift eines Artikels? Ich bin gespannt auf eure Sicht der Dinge.

Vorsicht, NSA liest mit! Ein Kommentar zu PRISM

Nachdem bekannt wurde, dass der US-Geheimdienst NSA wohl Zugriff auf Daten von großen Internet-Konzernen wie Google, Facebook und Apple hat (PRISM), hört man an vielen Stellen im Internet relativierendes: Angefangen bei "na, das hätte einem ja schon lange klar sein können" über "das habe ich schon immer geahnt", bis hin zu "man muss ja Facebook und Google nicht nutzen". Auch Politiker kommen mit ähnlichen Aussagen, sinngemäß hört man da beispielsweise, man könne ja den Anbieter wechseln und einen nutzen, der in Europa sitze.

Abgesehen davon, dass es meist keine "Mainstream"-Alternative zu den genutzten Diensten gibt, ist das richtig - trifft aber den Kern der Sache nicht.

Die Datenschutzerklärungen der Websites, der Hinweis auf den Umgang mit Daten, den die Electronic Frontier Foundation erst neulich untersucht hat - stimmt das alles etwa nicht? Was ist mit Bürgerrechten? Wie es Falk Steiner für den Deutschlandfunk so treffend kommentiert hat:

"Zur Freiheit gehört, dass man nicht davon ausgehen muss, anlasslos überwacht zu werden - schon gar nicht vom Staat."

Wir tolerieren vieles im Internet - eigentlich schon viel zu viel. Selbst dass Konzerne wie Google oder Yahoo unsere Mails scannen, um passende Werbung schalten zu können, nehmen wir hin, statt auf eigenen (oder gemieteten) Servern unsere eigenen Herren zu sein. Aber eine Regierung, die mithört und mitliest, das geht dann doch zu weit. Wo bleibt da die Unschuldsvermutung? Der Aufschrei, der in den USA durch die sozialen Netzwerke geht, ist groß, doch bis zum "Otto-Normal-Internetnutzer" in Deutschland ist das Thema noch nicht durchgedrungen, glaube ich.

Die oft gehörte Einstellung "Ich habe doch nichts zu verbergen" ist dabei nicht hilfreich. Gerade im Smartphone-Zeitalter teilt man unwissentlich viel mehr Daten mit, als einem bewusst ist. Daten, mit denen man beispielsweise Bewegungsprofile erstellen kann. Wenn dazu noch der Zugriff auf die E-Mails kommt, die Daten, mit wem man wann telefoniert oder gechattet hat, dann ergibt sich schnell ein rundes Bild. Ein Bild, das selbst die meisten Freunde nicht von einem haben dürften. Und das ein Staat nicht haben sollte - erst recht nicht, wenn er die Daten klammheimlich, unter dem Deckmantel der "Terrorismusbekämpfung" sammelt.

Bild: Streetart Photographie (Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Der "Social-Media-Redakteur" wird sich ändern – nicht sterben

Bei BuzzFeed ruft Rob Fishman den Tod des Berufsbildes Social Media Editor aus. Der Grund: Redakteure und Reporter würden heute selbst Social Media machen, mitdenken, wenn eine Geschichte vergeben wird, soziale Medien nutzen, um eine Geschichte zu recherchieren und so weiter. Man brauche keinen Social-Media-Redakteur mehr, weil die Aufgaben sich quasi von alleine im Newsroom verteilen.

So weit, so nachvollziehbar - zumindest für die USA. In Deutschland wird das - bei allem, was ich so mitbekomme - noch eine Weile dauern, bis auch Kollegen, die nicht für Social Media zuständig sind, an die sozialen Medien und die Nutzer dort denken. Ausnahmen gibt es natürlich immer, aber ich behaupte, die Regel ist, dass Social Media im Regelfall momentan noch am Ende der Produktionskette steht, nach dem Motto "Wir haben hier eine spannende Geschichte online gestellt - wäre das nicht auch was für Facebook?". Das mag wird und muss sich in den nächsten Jahren ändern, da bin ich mir sicher. Und dann ist auch der Zeitpunkt gekommen, an dem Rob Fishman momentan steht und den Tod des Social-Media-Redakteurs ausruft.

Wer kümmert sich um das große Ganze?

Aber wie geht es dann weiter, ohne Social-Media-Redakteur? Wenn jeder für sich Social Media macht, wer kümmert sich um das "große Ganze"? Die Weiterentwicklungen? Die Strategie? Bei wem laufen die Fäden zusammen? Genau diese Fragen beantwortet Adam Schweigert in seiner Replik auf den BuzzFeed-Artikel - und zwar ähnlich, wie ich sie auch beantwortet hätte: Der Beruf des Social-Media-Redakteurs ist nicht tot - er geht nur durch eine schwierige Phase. Und muss sich ändern, an die neuen Bedingungen anpassen.

Ich glaube: In Zukunft wird der Social Media Editor mehr zum Social Media Manager und kümmert sich beispielsweise um die übergreifende Social-Media-Strategie, um die Weiterentwicklung der eigenen Accounts in den sozialen Netzwerken. Er wird mehr Zeit haben, Trends zu erkennen und auszuprobieren, ob sie für das eigene Medienhaus interessant sind, um sie dann in die bestehende Strategie einzuarbeiten.

Und dann wäre da natürlich noch ein nicht zu unterschätzender Punkt: alle Mitarbeiter, die sich selbst beruflich in Social Media bewegen, müssen organisiert werden, sie brauchen eine Anlaufstelle und müssen auch über eine neue Strategie oder neue Trends und Tools auf den neuesten Stand gebracht werden. Das sind die Aufgaben, die ein Social-Media-Redakteur vermehrt haben wird, wenn es einmal soweit ist, dass seine Kollegen in der Redaktion selbst professionell Social Media nutzen.

Bild: Jason A. Howie (Lizenz: CC BY 2.0)

Missverständlich.

Wenn man sich nicht gut mit Facebook auskennt, kann es dort sehr schnell zu Missverständnissen kommen. Vor ein paar Tagen habe ich das erst wieder in meiner Timeline erlebt. Da passierte folgendes:

fb-missverstaendnis

Geteilt wurde etwas, das eine andere Person auf Facebook gepostet hatte. Ich finde: man sieht ganz deutlich, dass hier der Beitrag einer anderen Person geteilt wurde. Sollte man das nicht erkennen und wirklich Interesse an dem Inhalt haben, muss man auf den Link klicken und bekommt dort angezeigt, wer den Inhalt ursprünglich erstellt hat. Thema erledigt. Aber man kann das offensichtlich auch alles ganz anders verstehen.

Ich plädiere in solchen Fällen ja gerne für ein Medienkompetenz-Training (oder in diesem Fall: Facebook-Kompetenz-Training). Aber gut, man kann nicht alles haben.

Bild: Andreas Schwab, Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Twitters Zwei-Stufen-Anmeldung löst das Problem nicht

Twitter führt eine lange geforderte Zwei-Stufen-Anmeldung von Accounts ein - und wird es mit dieser technischen Lösung wohl nicht schaffen, Accounts, sie von mehreren Personen betreut werden, sicherer zu machen.

So funktioniert die neue Anmeldung:

  • um die Zwei-Stufen-Anmeldung zu aktivieren, muss man eine Handynummer im Twitter-Account hinterlegen (unter Einstellungen > Mobiltelefon)
  • aktiviert man die Verifizierung per Code (unter Einstellungen > Account > "Einen Verifizierungscode bei der Anmeldung verlangen") und will sich später bei Twitter einloggen, wird eine SMS an die hinterlegte Nummer verschickt
  • der Inhalt der SMS wird von Twitter abgefragt
  • nur wenn man die SMS empfangen und den Code bei Twitter eingegeben hat, kann man seinen Account nutzen.

Twitter erklärt die Funktionsweise in diesem Video:

Das Problem bei der Zwei-Stufen-Anmeldung:

Der Twitter-Account ist genau an eine Handynummer gebunden, was ein Problem für Firmen sein wird, bei denen mehrere Mitarbeiter einen Twitter-Account nutzen. Sicher ist es keine Lösung, ein Firmenhandy anzuschaffen, das nur für die Twitter-Authentifizierung genutzt wird und für jeden Mitarbeiter zugänglich ist. Eine Lösung könnte sein, für solche Twitter-Accounts mehrere Unteraccounts einzuführen: jeder Mitarbeiter hat seine eigenen Login-Daten für den Twitter-Account und kann dafür seine eigene Handynummer hinterlegen. Mit dieser Lösung könnte man auch gleichzeitig die leidige Kennzeichnung von Tweets mit einem persönlichen Namenskürzel automatisieren und würde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

Ich hoffe, bei Twitter ist man sich dessen bewusst, dass das Sicherheitsproblem mit der aktuellen Lösung nicht behoben ist und arbeitet weiter an einer LÖsung. Denn bis das Problem nicht gelöst ist, werden viele Firmen ihre Accounts nicht über die neue Authentifizierung schützen lassen können und das eigentliche Problem (siehe der Fall @AP) besteht weiter.

Was ist allerdings gut finde: Momentan gibt es keine Anzeichen dafür, dass die Zwei-Wege-Authentifizierung verpflichtend wird. So können auch Fake- und Satireaccounts weiter anonym bestehen.

Techcrunch kommt auch zu dem Schluss, dass die Lösung das Problem für Accounts, die von mehreren Personen betreut werden, nicht behebt und hat mich auch erst auf das Problem aufmerksam gemacht. Danke an @bengie_d für den Link.

re:publica 2013 – ein Rückblick auf die #rp13

Es ist wie jedes Jahr: Ich habe lange auf die re:publica 2013 gewartet, die letzten Wochen sogar dem 6. Mai entgegengefiebert - und schon sind die drei Tage in Berlin wieder vorbei. Bevor ich zurückblicke auf die Sessions, die mir besonders gut gefallen haben und deren Aufzeichnungen ich weiterempfehlen möchte, ein Lob an die Veranstalter und die vielen fleißigen Helfer in der Station. Danke, dass ihr jedes Jahr eine so großartige Veranstaltung organisiert. Danke, für die sehr gute Auswahl der Themen (in meinen Augen kann von Filter Bubble keine Rede sein - die Bandbreite der Themen reichte immerhin von Afrika und Kuba über Netzneutralität, Modeblogs, verschiedene wissenschaftliche Disziplinen und Trolle bis hin zu Digital Natives im Krieg). Was soll ich lange um den heißen Brei herumschreiben (das haben andere schon sehr treffend getan): danke und bis nächstes Jahr!

Es folgt ein Rückblick, hauptsächlich in Form von Bildern, Videos und Links zu Sessions. Zuerst ein Blick auf das tolle Intro, das man auf Stage 1 bewundern durfte:

Die beste Session
Auch wenn es schwierig ist, die äußerst unterschiedlichen Sessions miteinander zu vergleichen - die bei weitem beste Session war in meinen Augen der Netzgemüse-Rant von Tanja und Johnny Haeusler, den man hier nachschauen und -lesen kann.

Astronomie! Und Raumfahrt!
Wer mich kennt weiß, dass ich ein Faible für Astronomie und Raumfahrt habe. Deshalb habe ich mich schon bei der Ankündigung der Session "Crowdsourced Astronomy" sehr darauf gefreut:

Carolina Ödman-Govender auf der re:publica 2013: "Crowdsourcing Astronomy"

Carolina Ödman-Govender auf der re:publica 2013: "Crowdsourcing Astronomy"

Und zwar nicht umsonst: Nicht nur das Thema ist spannend, auch die Frau, die auf der Bühne stand, war äußerst faszinierend: Carolina Ödman-Govender ist so begeistert von ihrer eigenen Arbeit, dass das problemlos auf andere abfärbt. Das Video zur Session findet ihr hier (ich werde es mir selbst noch einmal anschauen müssen, weil es im Saal teilweise sehr gehallt hat und ich leider nicht alles verstehen konnte).

Weiter gehts mit Raumfahrt: zwei "Part-Time Scienctists" standen auf einer der vielen Bühnen der re:publica und erzählten von ihrem Projekt: Sie wollen mit einem selbstgebauten Mondrover am Wettbewerb "Google Lunar XPRIZE" teilnehmen. Die Aufgabe: Einen Rover sicher auf dem Mond landen und dort mindestens 500 Meter zurücklegen. Wie ihr euch vorstellen könnt, fand ich die Session äußerst spannend - das Video dazu findet ihr hier.

(Online-)Journalismus on Stage
Ein äußerst interessantes Projekt hat das ZDF vorgestellt: den ZDF-Check, mit dem Politikeraussagen im Wahlkampf auf den Wahrheitsgehalt überprüft werden sollen. Wie das funktioniert, wurde auf der re:publica vorgestellt - Details gibt es auf heute.de, die Website zum Projekt soll nächste Woche online gehen, wenn ich mich richtig erinnere.

Das Prinzip des Open Journalism hat Daniel Bröckerhoff vorgestellt. Was für ihn dazugehört? Unter anderem, dass man als Journalist in den sozialen Medien ansprechbar und transparent ist. Mehr dazu gibt es - wie könnte es anders sein - im Video zur Session.

Welche neuen Aufgaben kommen auf die öffentlich-rechtlichen Sender zu? Dieser Frage hat sich mein ehemaliger Professor, Lorenz Lorenz-Meyer gewidmet. Wer sich für seine (durchaus nachvollziehbaren) Ideen interessiert, dem empfehle ich das Video zur Session.

Und last but not least war da natürlich noch die "Online-Elefantenrunde" mit Stefan Plöchinger (Süddeutsche Online), Katharina Borchert (Spiegel Online) und Jochen Wegener (Zeit Online). Auch hier gilt: Details gibts im Video.

Weitere, äußerst unterschiedliche Themen:

Sascha Lobo überraschte zum Ende seines von Technikproblemen und Hundebildern geprägten Überraschungsvortrags mit einem WordPress-Plugin, mit dessen Hilfe man sich das Internet zurückerobern soll: reclaim.fm spiegelt alles, was man in sozialen Netzwerken teilt, liked oder kommentiert, im eigenen Blog. Ich finde: das Plugin ist einen Blick wert, ich werde es mir demnächst näher anschauen.

Christine Heller (@punktefrau) und Jochen Mai (@karrierebibel) sprachen über Christines erfolgreiche Jobsuche im Social Web und darüber, warum sie so erfolgreich wurde.

Die Anwälte Thorsten Feldmann und Henning Krieg haben sich in ihrem Saisonrückblick Social Media Recht mit - wie der Titel der Session schon sagt - Social-Media-Recht beschäftigt, Elisabeth Rank hat in ihrer Session zum Umgang mit dem Sterben in sozialen Medien viele gute Fragen gestellt und zum Nachdenken angeregt und Gunter Dueck hat zum metakulturellen Diskurs aufgerufen.

#rp13rdr - das schnellste Buch der Welt
Wer keine Zeit oder Lust hat, sich die Aufzeichnungen der Sessions anzuschauen, dem seien die #rp13rdr empfohlen. Studenten der Deutschen Journalistenschule haben jeden Tag Sessions besucht, um am nächsten Morgen ein E-Book zu veröffentlichen, das einen guten Überblick über den vergangenen Tag verschafft. Details findet man hier.

Blogparade: #rpStory13
Und dann war da noch die Blogparade #rpStory13, über die ich vor einigen Tagen geschrieben hatte. Hier ein kurzer Überblick über meine Beiträge, die in Kürze die Tage auf der re:publica zusammenfassen:

rp1

rp2

rp3

rp4

rp5

rp6

Ich packe meinen Koffer… für die #rp13

In den kommenden Tagen bin ich - wie jedes Jahr seit 2010 - auf der re:publica in Berlin. Die Vorbereitung läuft und wieder einmal stelle ich fest: es wird jedes Jahr mehr Technik, die ich Anfang Mai mit mir nach Berlin schleppe. Dieses Mal sind auf alle Fälle dabei: Smartphone + Zusatzakku, Netbook, Wireless Router, evtl. die Kamera und natürlich Ladekabel für alle Geräte. Da kommt so einiges zusammen...

Das Programm ist - wie immer - viel zu umfangreich. Ich werde mich wohl vierteilen müssen, um einigermaßen alles mitbekommen zu können, was mich interessiert. Und gleichzeitig möchte man ja noch ein bisschen Zeit haben für die vielen Menschen, denen man dort über den Weg laufen könnte und von denen ich einen Großteil nur aus der Twitter-Timeline kenne.

Auf welche Themen ich nach jetzigem Planungsstand einen Schwerpunkt legen werde? Auf die Netzpolitik und vermutlich auf die Sessions zum Schwerpunkt "Media". Wobei erfahrungsgemäß dann doch alles ganz anders kommen wird...

Eine sehr schöne Idee ist die Blogparade zur re:publica, die Pia Kleine Wiesekamp ausgerufen hat: Mit drei Fotos soll man seine Geschichte zur re:publica erzählen - und das gerne auch mehrfach. Deshalb ist das hier gleich mein erster Beitrag zu #rpStory13, das Motto dieser Bilder ist "Ich packe meinen Koffer".

Ich packe meinen Koffer für die #rp13...

Ich packe meinen Koffer für die #rp13...

Bild 1: das Netbook, das jetzt gut ein Jahr im Schrank verstaubt ist, wird wieder fit gemacht. Gleichzeitig schaue ich mir am Rechner an, welche Sessions zur Netzpolitik geplant sind.

Bild 2: der wichtigste Teil des Gepäcks: Netbook, Wireless Router, Smartphone-Zusatzakku (das Smartphone habe ich zum Fotografieren benutzt - das kommt selbstverständlich auch mit), re:publica-Ticket, Buchungsbestätigungen für Flug und Hotel (ja, das ist altmodisch, aber sowas habe ich immer gerne nochmal schwarz auf weiß dabei).

Bild 3: der Koffer. Noch ist er nicht ganz voll - aber morgen ist ja auch noch ein Tag - bei mir geht es erst am Montag in aller Frühe los Richtung Berlin.

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